Sonntag, 14. Juni 2015

Das Essay vom Verzeihen

Wie könnte dir ein Gott jemals die Sünden verzeihen, wenn er nicht mal Kenntnis hat von deiner Existenz; weil es ihn als Verzeiher so gar nicht gibt, da du selbst doch sein Schöpfer bist und ihn dir so vergebend geschaffen hast im Köpfchen - frei nach deinem eigenen Angesicht?! Papi, ich hab grad Scheiße gebaut - Papi, verzeih, ich gebe dir ganz dolle einen Knuddel für!

Vonwegen, wenn das Gold im Klingelsack klingt, die Seele in den Himmel springt. Es bleibt allein beim Klingen. Und das Gold bleibt beim Sack, der dir diesen Stuss eingepredigt hat. Fack (Fuck)! Nix Springen - und schon gar nicht in den Himmel, denn da kreuzen massig Flugzeuge mit bis zu 1000 Stundenkilometern. Gefährlich !!! Höchstens vom alles verblödenden Aberglauben zurück in die Hölle plumpsen. Sprich: Zurück in das geschundene Leben auf Erden aufschlagen ... das Buch der Wiedergeburt und des Werdens von was du dir im Leben zuvor verdingt hast. Der fiese Mensch wird ein Floh - der Megareiche eine Laus im Stroh - die aufgetakelte Intrigantin eine Made im Klo.

Es ist doch so:
Niemand kann niemandem verzeihen, in Wirklichkeit - selbst wenn er's wort-wörtlich pronunziert; es bleibt immer was hängen und kommt gelegentlich hoch. Es sei denn, man vergisst es einfach - bis man irgendwann erneut dran erinnert wird. Dann ist es leider wieder da und prägt sich diesmal aber für immer ein. Und solange es im Kopf ist, ist es nie wirklich verziehn.
 
Verzeihen heißt Vergeben. Vergeben heißt: Eine zu erwartende Bringschuld oder Wiedergutmachung in den Wind zu streuen. Es bei sich zu belassen. Schwamm drüber. Passt scho! Gegessen! Es sei denn, beim Exkrementieren kratzt es dich nochmal gehörig im Anubis.

Verzeihung!


Die Moral von der Geschicht: Wirklich verziehen wird dir niemals nicht - es sei denn, du tust Gutes dem Geschädigten schlicht, immer wieder als sühnender, reuiger Bösewicht.